Julian Friedrich absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport bei der DJK Salz

Von Kristina Kunzmann und Jakob Wachter

Salz. Tiger, Clowns und flotte Seilspinger wuseln durch die Aula der Karl-Straub-Volksschule in Salz. Es herrscht ein geschäftiges und buntes Treiben. Der Zirkusmoderator mit dem schicken schwarzen Hut kündigt als nächstes die „wilden Pferde“ an. An der Musikanlage steht ein ganz besonders großer Clown und lächelt.

Was ist hier los? Sind wir in einem echten Zirkuszelt gelandet? Nein, sondern bei der Zirkusvorstellung der Grundschüler, die in der Sälzer Mittagsbetreuung beaufsichtigt werden. Der große Clown ist natürlich kein Schüler mehr: Es ist Julian Friedrich aus Bastheim. Der junge Mann absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der DJK Salz, hat zusammen mit den Erzieherinnen der Mittagsbetreuung die Vorführung einstudiert und freut sich nun, dass alles so reibungslos abläuft. Im Vorfeld musste nämlich ganz schön improvisiert werden, da mehrere Kinder kurzfristig krank geworden waren.

Viele junge Leute wissen nicht, wohin nach dem Abitur, wenn sie nicht sofort mit dem Studium beginnen möchten. Eine Möglichkeit hat Julian Friedrich aus Bastheim gefunden. Er absolviert seit dem letzten Herbst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Karl-Straub-Volksschule und bei der DJK Salz. Doch was genau ist ein Freiwilliges Soziales Jahr und wie läuft es ab? Das schildert Julian Friedrich der Rhön- u. Saalepost in einem Gespräch: „Einen typischen Tagesablauf gibt es eigentlich gar nicht“, erklärt Julian Friedrich und zeigt einen der Wochenpläne, die er von seinem Trägerverein, der DJK Salz, vorgelegt bekommt. Darin finden sich bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden ganz verschiedene Aufgaben für den jungen Mann. „Das Team und die Kinder haben es mir leicht gemacht“.

So beschäftigt er sich an einem Tag beispielsweise morgens mit den „Turnzwergen“, einer Gruppe von Kindern ab dem Krabbelalter bis zu zwei Jahren, bereitet das Fußballtraining der U 11 und U 13 vor, das am Abend stattfindet, mittags steht die Hausaufgabenbetreuung für die Mädchen und Jungen der Grundschule auf dem Plan und am Spätnachmittag fungiert Julian Friedrich als Trainer der kleinen Fußballjungs.

Neben dem schon genannten Fußball- und Turntraining sowie der Kinderbetreuung ist er auch in der Leichtathletik als Trainer tätig. Für Julian Friedrich gibt es keine Aufgabe, die überhaupt keinen Spaß macht. Er meint jedoch, es gebe Höhen und Tiefen, wie immer im Umgang mit Menschen. Täglich hat er mit Kindern von einem halben bis zu 13 Jahren zu tun.

Sein Freiwilliges Soziales Jahr bei der DJK Salz begann Julian Friedrich am 1. September 2012, es dauert zwölf Monate. Welche Gründe hatte Friedrich, ein FSJ zu absolvieren?

Der 19-Jährige, der im Mai 2012 sein Abitur am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt abgelegt hat, wollte ursprünglich Psychologie studieren: „Da man dafür allerdings einen Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,2 benötigt, und ich mein Abitur ,nur' mit 1,7 abgelegt habe, suchte ich nach einer anderen Möglichkeit.“

Zum Glück hatte er sich schon davor das FSJ bei der DJK Salz als eine mögliche Alternative überlegt und außerdem, so Friedrich, wollte er erst einmal herausfinden, ob ihm die Arbeit mit Kindern liegt und Spaß macht. Deshalb bewarb er sich bei der DJK Salz. Nach einer längeren Vorbereitungsphase und vielen Gesprächen mit dem Vorsitzenden des Vereins, Matthias Müller, „war dann alles klar“, so Friedrich und er konnte sein FSJ antreten.

Für die DJK Salz habe er sich unter anderem wegen der Heimatnähe entschieden und weil der Verein sowie die Mitarbeiterinnen der Mittagsbetreuung einen guten Eindruck auf ihn gemacht hätten. „Das Team und die Kinder haben es mir leicht gemacht, obwohl die Einarbeitung in die vielfältigen Bereiche anfangs schwierig war“, gibt Julian Friedrich zu.

Im Jahr hat er 26 Urlaubstage, die er, aufgrund der Schule, natürlich hauptsächlich in den Ferien nehmen muss. Monatlich erhält er von der Bayerischen Sportjugend, dem Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres, eine Vergütung von 300 Euro. „Zusätzlich bekomme ich jeden Tag ein kostenloses warmes Mittagessen“, freut sich der Sälzer FSJ’ler.

Was gefällt Julian Friedrich besonders und was eher weniger? „An die langen Arbeitszeiten, die oftmals bis abends gehen, musste ich mich erst gewöhnen. Aber die Arbeit mit vielen Menschen, die natürlich alle unterschiedliche Charaktere haben, macht mir großen Spaß“, so der Bastheimer. Am meisten Freude hat Friedrich an der Arbeit mit den Turnzwergen, da man dort „innerhalb kurzer Zeit sehr große Fortschritte sehen kann“, zeigt sich der FSJ’ler begeistert. Ein weiteres Plus, das Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres bei der DJK Salz winkt, sind die verschiedenen Seminare, bei denen man unter anderem einen kostenlosen Trainerschein in der Kategorie Breitensport erwirbt, der dazu befähigt, Kinder im Fußball zu trainieren. Außerdem bekommt man einen FSJ-Ausweis mit vielen Vergünstigungen.

Wenn man, wie Julian Friedrich, selbst im Fußballverein aktiv ist und auch eventuell vorhat, später ein Team zu coachen, ist das FSJ eine ganz besonders gute Möglichkeit zur Überbrückung oder beruflichen Orientierung.

Julian Friedrich jedenfalls würde es nur jedem empfehlen, ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport bei der DJK Salz zu absolvieren, wo er jetzt schon der achte FSJ'ler ist: „Die Erfahrungen, die man dabei macht, sind unbezahlbar und bleibend. Ich jedenfalls weiß jetzt, dass mir die Arbeit mit Kindern liegt und Spaß macht. Eventuell werde ich nach Beendigung meines FSJ Lehramt für die Fächer Sport und Geschichte studieren. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt und teilweise sogar noch übertroffen.“ Vielleicht wird Julian Friedrich nach Ablauf des Freiwilligen Sozialen Jahres aber auch erneut versuchen, einen Studienplatz für Psychologie zu bekommen.

Die Kinder haben Julian Friedrich ebenfalls sehr gut aufgenommen und mögen ihn. „Julian, schau mal, was ich kann“ oder „Julian, kannst du mir mal helfen?“, hört man vor und nach der Zirkusvorstellung aus vielen Kindermündern.

Wer Lust bekommen hat, ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der DJK Salz zu absolvieren, zwischen 16 und 27 Jahren jung ist, Erfahrungen sammeln möchte und sportlich interessiert ist, kann sich ab März für den Start September 2013 bewerben.

Nähere Informationen zu Bewerbung und Voraussetzungen erteilt der Vorsitzende der DJK Salz, Matthias Müller, unter ? 09771/5542.

Allgemeines zum FSJ ist auf der Internetseite der Bayerischen Sportjugend www.bsj.org nachzulesen.